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Zahnärztin Katrin Willebrand will Vorschulkindern die Angst nehmen. Zu diesem Zweck bespielt sie mit ihnen die Praxis.

Aus: Westdeutsche Allgemeine Zeitung; Dienstag, 25. Oktober 2011
Text: Kai Süselbeck Fotos: Mona Contzen

"Willst du mal eine ganz trockene Zunge haben?" Janis (Mitte) schaut zu, wie Marlons Mund trocken gelegt wird. Sieben Vorschulkinder der Kita Rheinstraße haben einen Zahnarzttermin. Doch in der Praxis in der Altstadt-Galerie will Dr. Katrin Willebrand ihnen keinen "Wackelzahn" ziehen, obwohl Marlon seinen anbietet: "Ich habe einen ganz lockeren!" Sie will den Kindern spielerisch die Angst vorm Zahnarzt und seinen Geräten nehmen. Seitdem Katrin Willebrand, die natürlich nicht nur Kinder behandelt, vor neun Jahren nach Kettwig kam, bietet sie in den Kindertagesstätten Zahngesundheitsaufklärung an.
 

Einmal im Jahr will sie in jeder Gruppe zeigen, was zu viel Zucker mit Zähnen macht und wie wichtig das Zähneputzen ist. Die Vorschulkinder lädt sie außerdem ein: zum aktiven Angstabbau.
"Mein Sauger ist stärker als deiner": Marlon, Philip und Ado (von Links) beim Absaugen. Mit Zahnartzinstumenten können Kinder eine Menge Spaß haben. Mit Schlürfi zum Beispiel saugen sie um die Wette ihre Becher leer und stellen erstaunt fest: Der kleine sauger schafft's ja viel schneller als der große. Der Spülstrahl gibt eine prima Wasserpistole ab. Und den Behandlugsstuhl funktioniert die Zahnärztin kurzerhand zum Flugzeug um: "Jetzt fliegen wir euch mal eben an die Decke, damit ihr sie streichen könnt. Und bei der Gelegenheit könnt ihr auch gleich mal die Lampen abstauben." Jeder darf mal Passagier spielen oder per Tastendruck den Stuhl steuern.
Die Idee für das Spielen im Behandlungszimmer hat die Zahnärztin aus Frankfurt mitgebracht. Und sie spielt sie mit dem Kindern auch aus wohl verstandenem Eigeninteresse. "Die Kinder kennen den Zahnartz doch oft nur als Drohung. Immer wieder hören sie von vielen Eltern: Putz bloß sorgfältig die Zähne, sonst muss der Zahnartz bohren." Mögliches Ergebnis: Die Kinder haben eine Heidenangst, wenn sie in die Praxis kommen. "Ich hatte hier schon Kinder, mit denen musste ich zwei Sitzungen machen, bevor sie zum ersten Mal den Mund aufmachen."
"Spürt ihr, wie das kitzelt?" Katrin Willebrand führt Marlon, Ado und Maximilian den Zahnartz- bohrer vor. Selbst nach einer verspielten Dreiviertelstunde im Behandlungszimmer ist diese Angst spürbar. Als Katrin Willebrand zum Bohrer greift, machen Marlon und Philip einen respektvollen Riesensatz nach hinten. Jetzt, finden sie, sei der Spaß aber erst mal vorbei. Ist er aber nicht. Die Zahnärtztin erklärt ihnen, wie der Bohrer funktioniert. Bei dieser Gelegenheit freut sie sich, dass die Kinder sich an ihren Besuch in der Kita erinnern und an die Erklärungen zum Thema Zucker und Zähne. Dann lässt sie den Bohrer auf kleinster Stufe rotieren ("Ich habe ein Gaspedal wie bei einem Auto") und führt ihn vorsichtig über die Hände der Kinder: "Fühlt ihr, wie das kitzelt?"
"Finale mit Mundschutz und Gummihand- schuhen: von links Maximilian, Paule und Janis. Zum Ende der Spielstunde dürfen die sieben Jungs sich mit Mundschutz und Gummihandschuhe ausstaffieren. Katrin Willebrand erklärt sie alle Mann hoch zu Zahnprofis ehrenhalber. Mit stolz geschwellter Brust stolziert die Gruppe ins Wartezimmer zurück. Vielleicht findet sich dort ja ein erwachsener, dem sie auf den Zahn fühlen können.